Sehr häufig kommen Patienten in meine Praxis die unter Oxidativem und / oder Nitrosativem Stress leiden.
Was ist oxidativer Stress?
Hierzu sollte man wissen, dass in jedem Körper ganz normal und zig-tausend-fach freie Radikale entstehen. Dies ist natürlich und für die Energiegewinnung im Körper absolut unerlässlich!
Normalerweise werden diese, z.B. aus der Zellatmung entstandenen Stoffe durch körpereigene Systeme sofort entgiftet und unschädlich gemacht. Ist der Körper allerdings nicht optimal versorgt, krank, im Stress oder besteht eine Schwangerschaft, so kann es im Körper zu einer Verknappung an Antioxidationsmitteln kommen und es verbleiben Radikale in den Zellen, die hier Schäden anrichten können.
Folgen von oxidativem Stress
So kommt es je nach Radikal zu einer Veränderung / Zerstörung der DNA (Erbsubstanz), von Enzymen oder Zellmembranen. Dies kann zum Zelluntergang und im schlimmsten Fall zur Entartung der Zelle führen.
Schutzschaltung des Körpers
Da der Körper die Gefahr erkennt, schaltet er von der Zellatmung (= es wird viel Energie aus jedem aufgenommenem Traubenzucker-Molekül gewonnen) auf anaerobe Gärung (ohne Sauerstoff) um.
Hier entstehen zwar keine Radikale mehr, aber der Körper gewinnt auch nur noch ca. 5% der ursprünglich möglichen Energie pro aufgenommenem Traubenzucker-Molekül. Somit hat der Körper in diesem Zustand nicht mehr genug Energie für wichtige Stoffwechsel-Prozesse und Entgiftung zur Verfügung!
Problematik der Schutzschaltung
Auch bedeutet eine auf “Schutzschaltung” umgestellte Zelle für den Körper dass eine Zellteilung unmittelbar bevorsteht. Normal wird nämlich in den Radikale-freien Modus zur (geplanten) Zellteilung umgestellt, um die, während des Prozesses der Replikation ungeschützte DNA (Erbinformation), vor Schäden zu schützen.
Kommt es durch oxidativen Stress zur “Schutzschaltung” beginnt die Zelle sich auch zu teilen. Auch wenn dies vielleicht zu dieser Zeit garnicht erwünscht ist.
Diagnostik
Wie es bei jedem Einzelnen um seine Antioxidative Kapazität (AOC) bestellt ist, lässt sich durch einen Labortest ermitteln!
Der Test misst:
- Die Gesamtkapazität der Antioxidantien
- Den aktuellen oxidativen Stress-Level
- Die Reserve für Stresssituationen
Basierend auf den Ergebnissen kann gezielt mit Antioxidantien (Vitamine C, E, Selen, Zink, Coenzym Q10, etc.) therapiert werden.