Darm-Sanierung
Der Darm wird geschützt durch seine Schleimhaut, Darmbakterien und Antikörper (sIgA).
Wird dieser Schutz z.B. durch äußere Einflüsse wie falsche / ballaststoffarme Ernährung, Einnahme von Antibiotika, Belastung durch Umweltgifte und andere Faktoren zerstört, setzen sich pathogene Bakterien oder Parasiten fest und verändern das Darm-Milieu zu ihren Gunsten. Auch kann es zu häufigen Infekten oder Befindlichkeitsstörungen wie Blähungen, Kopfschmerzen, Bauchgrimmen und chronischer Müdigkeit kommen. Ist das pH-Milieu im Darm gestört, können viele Enzyme (entscheidend für die Verdauung!) nicht aktiviert werden und die Nahrung verfault oder vergärt im Darm. Somit kann es zu einer Unterversorgung des Organismus durch die verminderte Aufnahme der Nährstoffe kommen und es können sog. “Leichengifte” wie Cadaverin und Putrescin entstehen, die nicht gut riechen und - in den Körper aufgenommen - zu Beschwerden führen können. Gleiches gilt für das für den Körper hochtoxische Nervengift Ammoniak, welches u.a. zu Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten führen kann. Diese Stoffe müssen als Zusatzaufgabe von der Leber entgiftet werden.
Kommt das Darm-Milieu in Schieflage, sterben nützliche Darmbakterien ab und an ihre Stelle setzen sich Pilze und für uns schädliche (pathogene) Darmbakterien. Es entsteht eine sogenannte Dysbiose (das Gleichgewicht ist gestört).
Zeichen einer Darmstörung sind (Zusammenfassung):
- Starke Blähungen als Zeichen von Gärung und Fäulnis
- Dadurch Bildung von Fuselalkoholen, die über die Leber wieder abgebaut werden müssen
- Selbstvergiftung durch zu lange Darmpassage
- Verminderte Aufnahme von Nährstoffen, Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen
- Dadurch Verlust der Lebensqualität mit ständiger Müdigkeit
Bleibt dieser Zustand längere Zeit bestehen kommt es zur Zerstörung der Darmschleimhaut und zur Durchlässigkeit der Dünndarmschleimhaut - ein Leaky Gut-Syndrom entsteht. Der unverdaute Nahrungsbrei kommt nun in Kontakt mit tieferen Gewebeschichten des Darmes. So werden nicht nur Aminosäuren (kleinste Eiweißbausteine) in den Körper aufgenommen, sondern ganze Eiweißbruchstücke. Das Immunsystem reagiert auf diese “Eindringlinge” und bildet Antikörper gegen diese Moleküle. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit entsteht, in deren Verlauf es zu Histaminausschüttungen kommt. Diese Histaminausschüttungen können zu manifesten Erkrankungen führen, deren Ursache selten im Darm vermutet wird.
Durch eine Blutuntersuchung auf IgG-Antikörper können im Labor die Nahrungsmittel ermittelt werden, auf die der Körper reagiert, sprich unverträglich ist.
Daher ist es wichtig, möglichst schon vor dem Entstehen eines “Leaky Gut” die Symbiose im Darm wieder herzustellen, evtl. die Bauchspeicheldrüse zu unterstützen und etwaige Entzündungen / Durchlässigkeiten im Darm zu behandeln (z. B. bei erhöhtem Calprotectin / Alpha-1-Antitrypsin im Stuhl) und die Darmabwehr (sIgA) wieder zu normalisieren.
Dies gelingt normal durch das Zuführen von Probiotika (je nach Stuhl-Befund), orthomolekularer Therapie bei gestörtem Schleimhautaufbau, gezielter Stimulierung des Darm-assoziierten Immunsystems und ggf. durch Ausschließen von Intoleranzen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, bzw. deren Therapie.